1:38:15 – Predigt

Die Entscheidung zwischen materiellem Glück und echtem Wert als Mensch

Friedbert Schramm beginnt die Predigt mit der Frage:

„Gutes Leben oder guter Mensch? Gutes Leben oder guter Mensch? Ich persönlich würde sagen, das eine muss das andere ja nicht ausschließen. Warum nicht beides?“

Menschen verbinden oftmals ein gutes Leben mit materiellen Dingen wie einem großen Haus, schönen Autos oder einem tollen Aussehen. Doch am Ende zählt:

„Ob man ein guter Mensch war, das hört man meist erst bei der Beerdigung. Da möchte man nicht, dass man nur für materielle Dinge in Erinnerung bleibt, sondern als ein guter Mensch.“

Wie wirken wir auf andere? – Körpersprache, Stimme und Inhalt

Friedbert nennt spannende Ergebnisse aus der Kommunikation:

„55% wirkt meine Körpersprache, 38% meine Stimme und nur 7% der Inhalt.“

Das zeigt eindrucksvoll, wie sehr Mimik, Gestik und Tonfall darüber entscheiden, welchen Eindruck wir hinterlassen.

Anhand einer Geschichte eines Vertreteranwärters verdeutlicht er:

„Ein Lächeln wirkt Wunder.“

Der junge Mann wurde erst nach Tagen des Übens freundlich wahrgenommen und konnte dann endlich Menschen erreichen, weil er offenbarte, dass nicht nur die Worte, sondern auch die Ausstrahlung wichtig ist.


Wahrnehmung von Christen – Herausforderung „Namenschristen“

Friedbert geht auf eine erschreckende Realität ein:

„85% der Nichtchristen sagen, Christen seien Heuchler.“

Auch unter Christen gebe es diese Selbstwahrnehmung:

„50% der Christen glauben, dass Christen Heuchler sind.“

Er fragt:

„Warum sind wir nicht das, was wir vorgeben zu sein?“

Diese Diskrepanz zwischen Glauben und gelebtem Leben führt dazu, dass viele Menschen vom Glauben enttäuscht sind.


Jesus definiert den Christen durch das Tun des Willens Gottes

Friedbert zitiert Markus 3,31 ff.:

„Jeder, der den Willen meines Vaters tut, ist für mich Bruder, Schwester und Mutter.“

Er beobachtet kritisch:

„Die Streitigkeiten um den Willen Gottes haben uns nicht freundlicher gemacht. Im Gegenteil: Sie führen zu Konflikten und sogar Gewalt.“


Eine provokante These

„Wenn eine Glaubensüberzeugung nicht dazu führt, dass wir freundlicher miteinander umgehen, können wir sie getrost vernachlässigen.“

Er betont:

„Die Art und Weise, wie wir miteinander umgehen, ist wichtiger als die Überzeugung an sich.“


Schwierigkeit mit Unterschiedlichkeit

Er fordert dazu auf:

„Warum können wir Unterschiede nicht aushalten?“

Friedbert sagt, er selbst finde Unterschiedlichkeit bereichernd und fordert:

„Ich darf mich nicht zum Maßstab machen und andere bekämpfen, nur weil sie anders sind.“


Das eine Gebot, das alles zusammenfasst: Matthäus 7,12

Der Höhepunkt der Predigt ist dieser Satz aus Matthäus:

„So wie ihr von den Menschen behandelt werden möchtet, so behandelt sie auch.“

Er erläutert:

„Das ist die Zusammenfassung des ganzen Gesetzes und der Propheten.“

Nicht nur Vermeidung von Bösem, sondern proaktives Gutes tun:

„Lebt anderen das vor, was ihr euch selbst wünscht.“


Praxisbeispiele aus dem Alltag

Er wünscht sich in Partnerschaften:

„Manchmal hören Frauen plötzlich auf zu reden – das ist kein Moment der Erleichterung, sondern höchste Aufmerksamkeit ist gefragt.“

Er kritisiert, dass Männer oft nur mit einem „Aufnahmegerät“ reagieren, statt wirklich zuzuhören.


Jesus als Vorbild ungeteilter Aufmerksamkeit

„Jesus gab ungeteilte Aufmerksamkeit – vor allem denen, die sonst übersehen wurden: Lahmen, Blinden, Frauen, Kindern.“

Diese Aufmerksamkeit veränderte Leben.


Schlussgedanken: Wie wirke ich? Für was bin ich bekannt?

Friedbert fordert:

„Wünschst du dir, dass man dich freundlich behandelt? Dann behandle auch du andere freundlich.“

Er wünscht sich:

„Dass Christen gut riechen, also eine Atmosphäre verbreiten, in der man sich wohlfühlt.“


Fazit

Die Predigt von Friedbert Schramm bringt auf den Punkt, worauf es im Leben ankommt: Ein guter Mensch zu sein, der einander wertschätzend begegnet – nach dem einfachen Prinzip aus Matthäus 7,12. Einen Unterschied zu machen, beginnt bei uns selbst in der Art, wie wir mit anderen umgehen – als Spiegel dessen, wie wir selbst behandelt werden möchten.

Gedanken zum Mitnehmen:

Der Wunsch, als guter Mensch in Erinnerung zu bleiben, fordert uns heraus, im Alltag freundlich und ehrlich zu handeln.

  • Gutes Leben und guter Mensch sein schließen sich nicht aus.
  • Unsere Körpersprache und Stimme wirken oft stärker als Worte.
  • Freundlichkeit, Zuhören und echtes Interesse öffnen Herzen.
  • Christen sind durch gelebten Glauben definiert, nicht durch Worte allein.
  • Streitigkeiten mindern unseren Zeugniseffekt – Freundlichkeit sollte Vorrang haben.
  • Das zentrale Gebot Jesu: „So wie ihr von den Menschen behandelt werden möchtet, so behandelt sie auch.“
  • Jesus ist unser Vorbild in ungeteilter Aufmerksamkeit.

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